Changtang - die tibetische Hochebene
Changtang, die tibetische Hochebene, liegt zwischen dem Transhimalaya und den Kunlun-Bergen. Der Changtang erstreckt sich 1500 km in West-Ost-Richtung und 1000 km in Nord-Süd Richtung und ist von einigen Bergketten durchzogen. Die Höhe des Changtang liegt zwischen 4500 m und 5500 m, einzelne Gipfel im Zentrum erreichen 6640 m, in den Kunlun-Berge am nördlichen Rand sogar 6973 m.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt -5°C, im Winter sinken die Temperaturen bis auf -40°C und eisige Winde peitschen über die Hochebene. Auch im Sommer sind plötzliche Unwetter keine Seltenheit und Temperaturdifferenzen von Tag zu Nacht von 60°C sind zu erwarten. Der zentrale Changtang ist ein abflussloses Gebiet: Kein Fluss verlässt den zentralen Changtang und die Flüsse von den Gletschern der umliegenden Bergen vedunsten in zahlreichen Salzseen.
 
Trotz der extremen Klimabedingungen und der eher kargen Vegetation ist der Changtang Heimat vieler Wildtiere. Neben Wildesel (Kiang), und Antilopen (Chiru) gibt es im Changtang noch Pikas, Hasen, Wildyaks, Bären, Wölfe. Zudem gibt es eine reiche Vogelwelt mit Seppenhühnern, Adlern, Bussarden, Wildgänsen, und Kranichen.
 

Wildesel

Wildyak
Das Changtang ist immer noch eines der unerschlossensten Gebiete der Erde, eines der letzten "weissen Flecken" auf der Karte. Lediglich der schwedische Asienforscher Sven Hedin erkundete Anfang des 20. Jahrhunderts grosse Teile des Changtang in gross angelegten Expeditionen mit hohem Materialaufwand. Hunderte seiner Tragtiere starben, und auch der Mannschaft setzten Höhenkrankheit und Erfrierungen heftig zu. Bis 1997 gab es keine Durchquerung des Zentralen Changtang aus eigener Kraft, ohne Depots und Tragtiere - "by fair means" also. Grund Genug, das zu ändern ...